"Alle Formen von Gewalt sind ein tragischer Ausdruck unerfüllter Bedürfnisse"
Marshall B. Rosenberg
Die Gewaltfreie Kommunikation wird auch "Giraffensprache" genannt, nach dem Landtier mit dem grössten Herzen. Die Sprache des Herzens ist ein Symbol für lebendige Kommunikation und wurde vom US-amerikanischen Psychologen Marshall B. Rosenberg entwickelt. Er hat sich jahrelange darum bemüht, die Kommunikations-fähigkeit zwischen verschiedenen Interessengruppen oder Ethnien zu verbessern. 1984 gründete Rosenberg das "Center für Nonviolent Communikation" in Sherman, Texas, und machte die Gewaltfreie Kommunikation der breiten Öffentlichkeit zugänglich.
Die vier Elemente der Gewaltfreien Kommunikation helfen dir dabei respektvoll und wertschätzend zu kommunizieren:
Diese vier Elemente sind im Austausch mit dem Gegenüber zentral, beim Sich-Mitteilen genauso wie beim Zuhören. In der Haltung der Gewaltfreien Kommunikation wird es dir möglich, friedlich miteinander umzugehen, den Menschen auf Augenhöhe zu begegnen, Verbindung und Freude zu erleben:
Die Gewaltfreie Kommunikation ist mehr als eine Anleitung um zu kommunizieren. Im Mittelpunkt steht ein wertschätzender und emphatischer Umgang zwischen Menschen.
Eltern-Kind-Beziehung nach Jesper Juul
Kinder sind Geschenke für die Welt
Der pädagogische Ansatz von Jesper Juul, dänischer Familientherapeut und Autor zahlreicher Bücher, gründet auf der selben Wertehaltung wie die der Gewaltfreien Kommunikation. Er ist eine wunderbare Ergänzung für das pädagogische Arbeitsfeld oder den Familienalltag. Nach Jesper Juul ist eine gleichwürdige Beziehung auch zwischen Eltern und Kinder wichtig. Kinder haben von Anfang an eine eigene Persönlichkeit und sind damit ein menschliches und sozial kompetentes Gegenüber ihrer Eltern. Juul erklärt in seinem Werk "Leitwölfe sein": Kinder brauchen liebevolle Führung. Er fordert Eltern heraus, zu führen ohne zu drohen.
In kaum einer der vielen Rollen, die wir
im Leben ausfüllen,
sind wir so empfindlich und verletzbar
wie in der Elternrolle."
Jesper Juul
MBSR / MBCL
Achtsam und mitfühlend leben
MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) ist von Prof. Jon Kabat-Zinn an der Universitätsklinik in Massachusetts (USA) entwickelt worden. MBSR fördert die Achtsamkeit, das heisst befähigt dich, innerlich einen Schritt zurückzutreten. So kann man Dinge aus einer gewissen Distanz beobachten und der Identifikation mit den eigenen Gefühlen und Gedanken entgegenwirken. Regelmässige Achtsamkeitsübungen fördern die Gesundheit und den bewussten Umgang mit Stresssituationen. Sie unterstützen zudem den Bewusstheitsprozess in der Gewaltfreien Kommunikation.
"Achtsamkeit bedeutet, auf eine
bestimmt Weise aufmerksam zu sein:
bewusst im gegenwärtigen
Augenblick und ohne zu urteilen."
Jon Kabat-Zinn
Erik van den Brink und Frits Koster haben darauf aufbauend die MBCL Mitgefühl-Praxis (Mindfulnness-Based-Compassionate Living) entwickelt, ein hilfreiches Instrument, um mit eigenem Schmerz umzugehen. Sie fördert die Selbstakzeptanz und die Selbstregulation in Situationen, die triggern.
"Mitgefühl ist die Fähigkeit, Schmerz und Leid bei sich selbst
und anderen zu empfinden."
Erik van den Brink, Frits Koster